Schnittmaßnahmen sind insbesondere dann vonnöten, wenn der Baum aufgrund seines Standortes erhöhtem Stress ausgesetzt ist. Dies ist in der Stadt häufig der Fall und führt zu einer vermehrten Totholzbildung die wiederum die Verkehrssicherheit einschränkt. Dass heisst Bäume in dessen Umfeld sich Menschen aufhalten sollten auf ihre Verkehrssicherheit hin geprüft und gegebenenfalls behandelt werden.

Der Baumeigentümer ist hier in der Verantwortung, laut Rechtsurteilen besteht eine „Sorgfalltspflicht“.

Andere Gründe für eine Baumpflege sind Fehlentwicklungen in der Krone, z.B. reibende, sich kreuzende Äste oder ausgebrochen Äste die nachgeschnitten werden sollten.

In der Stadt und in Hausgärten kommt es ausserdem häufig vor, dass Bäume zu nah an Gebäuden stehen (bzw. andersrum) oder Laternen, Leitungen oder Schilder freigehalten werden müssen.

Über Gehwegen und über Strassen muss ein Lichtraumprofil eingehalten werden.

 

Die Schnittmaßnahmen sollten möglichst während der Vegetationsperiode nach dem Blattaustrieb durchgeführt werden. Hierbei gilt es zu beachten, nicht zuviel zu schneiden und den natürlichen Baumhabitus (Form) zu erhalten. Wissenswert ist auch, dass einige Baumarten Wunden besser als andere abschotten können, demnach muss ein Baumpfleger über die Besonderheiten der jeweiligen Baumart bescheid wissen. Dieses Wiisen gepaart mit gutem Werkzeug, dem richtige Schneidewinkel und die baumschonende und bodenschonende Arbeitsweise der Seilklettertechnik sorgen für einen gesundheitsfördernden und nachhaltigen Baumschnitt.

 

Wenn Schnittmaßnahmen nicht Fachgerecht durchgeführt werden, verliert der Baum neben seiner Ästhetik auch sein natürliches Gleichgewicht, wodurch er geschwächt, anfälliger für Pilze und andere Krankheiten wird. Dies führt mittel bis langfristig zwangsläufig zu einer erhöhten Bruchgefahr und letztendlich auch zum vorzeitigen Tot des Baumes.

Wenn ein Baum nach dem Schnitt „wie wild“ neu austreibt ist dies ein deutliches Zeichen dafür, dass dem Baum zuviel zugemutet worden ist. Er reagiert mit sogenannten Panikzuwächsen um die verlorene Blattmasse wieder auszugleichen, dazu benötigt der Baum viel Energie aus seinen Reservestoffen und vernachlässigt dabei den statisch wichtigen Dickenzuwachs.

Auch sind die Astanbindungen von Reiteraten (Wasserschossen) nicht fest mit dem Stammholz verbunden, wodurch ebenfalls eine erhöhte Bruchgefahr ausgeht.

Wenn viel geschnitten wird verliert der Baum entsprechend viel Wurzelwerk da er dieses nicht mehr versorgen kann.

Eine Kappung macht einen Baum also nicht sicherer sondern unsicherer!

 

Bäume schneiden kann jeder und tut dieses leider auch,

Bäume zu Pflegen heißt, Respekt und Verständnis für den Baum zu haben. Ein Grundlagenwissen der Baumbiologie ist vonnöten und nicht zuletzt auch die Liebe zum Beruf und die Liebe zum Baum bringen positive Pflegeergebnisse die dem Baum und den Baumeigentümer langfristig helfen.